SPD nominiert Tiemann und Schimkatis

Arbeitnehmerrechte und soziale Themen im Fokus KARSTEN WISSER HOLLERN. Die SPD im Landkreis Stade geht mit Petra Tiemann und Stefan Schimkatis an der Spitze in die Landtagswahl am 20. Januar 2013. Die SPD-Bezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Tiemann aus Fredenbeck bewirbt sich im Wahlkreis Stade um das Direktmandat für das Landesparlament, im Wahlkreis Buxtehude hat die SPD Schimkatis als Kandidaten aufgestellt.

Petra Tiemann (SPD) aus Fredenbeck. Fotos WisserStefan Schimkatis (SPD) aus Hollern-Twielenfleth

Petra Tiemann bekam bei der Delegiertenwahl im Hollerner Hof in Hollern-Twielenfleth 28 von 29 abgegebenen Stimmen. Nur ein Teilnehmer stimmte gegen sie. Stefan Schimkatis erhielt 25 Ja-Stimmen, bei drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Damit ist jetzt geklärt, zwischen welchen aussichtsreichen Kandidaten die Wähler im Januar eine Entscheidung treffen können. Im Wahlkreis Stade trifft Petra Tiemann auf den CDU-Mann Kai Seefried, der am Freitagabend in einer Urwahl erneut von seiner Partei ins Rennen geschickt wurde (das TAGEBLATT berichtete). Bei der vergangenen Wahl 2008 setzte sich der CDU-Kreispartei-Chef in diesem Duell durch. Tiemann zog über die Liste in den Landtag ein. Im Wahlkreis Buxtehude bewirbt sich Schimkatis erstmals um ein Landtagsmandat. Sein Konkurrent ist CDU-Mandatsinhaber Helmut Dammann-Tamke. Dieser konnte den Wahlkreis bei den letzten beiden Landtagswahlen gewinnen. "Unsere Chancen, beide Wahlkreise zu erobern, sind groß", sagte Petra Tiemann während der gemeinsam durchgeführten Wahlkonferenzen der SPD am Sonnabend. Sie setzte die Schwerpunkte ihrer Rede im sozialen Bereich und bei der Bildung. Die soziale Herkunft dürfe nicht das zukünftige Schicksal bestimmen. "Die Eltern müssen die Kinder in die Betreuung geben", so Tiemann, um gleiche Bildungschancen sicherzustellen. Union und FDP gingen mit dem Betreuungsgeld – "der Herdprämie" – den falschen Weg. Tiemann: "Wir haben die richtigen Antworten." Tiemann forderte die Bundesregierung auch auf, die Mitarbeiter der Firma Schlecker, überwiegend Frauen, zu unterstützen. Es solle sichergestellt werden, dass das Insolvenzgeld über den 31. März hinaus gezahlt werden könne. Sie kritisierte auch die Wirtschaftspolitik. "Das Geld wird nach dem Amigoprinzip verteilt", so Tiemann.
Stefan Schimkatis (41) lieferte in Hollern ein Bekenntnis zur Integrierten Gesamtschule ab. "Wo es den Elternwillen dafür gibt, wird es eine geben", so Schimkatis. Aber: "Das soll kein Angriff auf die Gymnasien sein". Wichtige Themen sind aus Sicht des Sparkassen-Kundenberaters die Tarifbindung und die um sich greifende Tarifflucht der Firmen. Aufträge der öffentlichen Hand sollten nur an Betriebe gehen, die nach Tarif bezahlen. Schimkatis bezog auch zur Elbvertiefung Stellung. Niedersachsen müsse das Einvernehmen verweigern, wenn die wirtschaftliche Existenz der Obstbauern nicht gewährleistet sei.
 
STADER TAGEBLATT vom 19.03.2012