Um in Zukunft besser mit Krisen umgehen zu können, hat die DFL die „Taskforce Zukunft Profifußball“ mit 35 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur ins Leben gerufen. Denn: mit der Pandemie, mit immer weniger Menschen, die in Vereinen Verantwortung übernehmen und mit immer weniger Kindern, die Fußball spielen, gebe es große Herausforderungen zu bewältigen. Klingbeil ist Mitglied der DFL-Taskforce und wurde gebeten, seine Perspektive mit in die Runde einzubringen. „Ich will deshalb mit denjenigen reden, die sich ehrenamtlich im Amateurfußball engagieren und erfahren, wie sie auf den Profifußball blicken, welche Probleme sie sehen und was die Vereine besser machen müssen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete seine Intention hinter dem Video-Chat mit Fußballvereinen aus seiner Heimat.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Proficlubs sich vom Amateurfußball entfernt hätten – sowohl finanziell als auch im direkten Umgang mit den Amateurvereinen. Es fände kaum noch Identifikation statt. Lars Klingbeil wollte deshalb wissen, was die Profivereine ganz konkret für den Amateurfußball machen können und sollen.
Wunsch an Profivereine: Unterstützung bei Jugendarbeit
Von den hiesigen Fußballvereinen kam der Wunsch, dass die regionalen Profivereine die Amateure durch die Teilnahme an Jubiläums- und Benefizspielen unterstützen. Das würde einen Anstieg bei den Ticketeinnahmen bedeuten. Aktuell würden die Profis allerdings teils 5-stellige Summen für eine Teilnahme verlangen. Auch die Teilnahme von Funktionären an Feierlichkeiten würde helfen. Einig waren sich alle zudem, dass Profivereine mehr im Bereich der Jugendarbeit unterstützen könnten. So könnten diese auf Kreisebene bestimmten Regionen zugeteilt werden, die sie in der Jugendarbeit aktiver unterstützen. Zudem gab es den Wunsch, dass auf Kreisebene mehr Freiwilligendienstleistende als Trainerinnen und Trainer sowie Betreuerinnen und Betreuer zumindest ein Personalproblem im Amateurbereich abdecken. Klingbeil nimmt die Ideen nun mit in die Beratungen der DFL-Taskforce.
Zurzeit beschäftige die Vereine in der Region natürlich vor allem Corona: In den Vereinen finden aktuell keine Spiele und kein Training statt. Einige Vereine stünden daher vor Herausforderungen, da sie höhere laufende Kosten haben und Einnahmen (beispielsweise aus Turnieren) weggefallen sind. Auch viele Sponsoren (beispielsweise aus der Gastronomie) stünden derzeit vor eigenen Herausforderungen. Bemängelt haben die Fußballvereine die uneinheitlichen Corona-Regelungen seitens des Verbands. Klingbeil nahm all das auf und will nun die Anliegen der Amateurvereine aus seiner Heimat in die Diskussionen bei der DFL einbringen. Den Vereinen stehe er zudem weiterhin jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. „Durch Corona merken wir doch wieder, was für eine wahnsinnig wichtige Aufgabe die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen erfüllen. Sie alle tragen enorm zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei“, fasst Klingbeil zusammen.