Heute ging es für mich in den Nachbarlandkreis Cuxhaven. Genauer gesagt, nach Hechthausen. Gemeinsam mit der niedersächsischen Ministerin Daniela Behrens (Wahlkreis Geestland) habe ich mich heute über die geplante Elektrifizierung der Bahnstrecke Cuxhaven-Stade und die eingleisige Ostebrücke bei Burweg informiert.
Die Ostebrücke ist ursprünglich als eine Behelfsbrücke von englischen Soldaten gebaut worden, nachdem die ursprüngliche zweigleisige Brücke im Mai 1945 von deutschen Soldaten gesprengt worden war.
Die Elektrifizierung der Strecke bietet gleich mehrere Vorteile. Zum einen können die Züge schneller fahren (bis zu 160 km/h), die Züge sind leiser und zum anderen schonen sie Umwelt und Klima.
„Nadelöhr“ verursacht Verspätungen im Zugverkehr
Die Bahnstrecke Cuxhaven-Stade ist eine zweigleisige Strecke, allerdings nicht auf dem Abschnitt zwischen Hechthausen und Himmelpforten. Dort ist sie nur einspurig. Dieses Nadelöhr führt schon heute häufig zu Verspätungen der Bahn, denn oft muss ein Zug vor der Weiterfahrt erst auf einen entgegenkommenden Zug warten. Bleibt ein Zug auf der Strecke liegen, sind die Verspätungen natürlich noch viel gravierender.
Und genau hier liegt das Problem. Die Ursprungsplanung der Elektrifizierung von 2016 beinhaltete einen Neubau der Ostebrücke und den zweigleisigen Ausbau auf dem Streckenabschnitt Hechthausen-Himmelpforten. Nach einer Neubewertung im Jahre 2018 war dieser nicht mehr Bestandteil des Projektes. Laut der DB Netz AG ist die Ostebrücke in einem guten Zustand und kann so ertüchtigt werden, dass sie noch Jahrzehnte hält. Das mag richtig sein, und trotzdem meine ich, das ist zu kurz gedacht.
Es geht um die Zukunftsfähigkeit der Region
Wir brauchen für eine gelingende Verkehrswende einen konsequenten Ausbau von Bahnstrecken. Außerdem wollen wir auch in der Zukunft möglichst klimaneutral reisen. Deshalb hat sich der Bund auch dafür ausgesprochen, das Streckennetz der Bahn zu modernisieren und zu erweitern. In den nächsten Jahren ist auch nicht mit weniger Verkehr auf der Schiene zu rechnen. Das Gegenteil ist der Fall.
Wir wollen und müssen als Region sowohl als Wirtschaftsstandort, aber auch für unsere Einwohner*innen, den Tourismus und die Hafenentwicklung attraktiv sein und bleiben. Um zukunftsfähig zu sein, benötigen wir die Zweigleisigkeit auf ganzer Strecke!
Das Projekt befindet sich aktuell in der Vorplanung. Danach muss sich der Bundestag für eine Fortführung aussprechen. Dies ist frühestens 2024 der Fall.
Unsere Gesprächspartner waren heute Uwe Dubbert, der ehemalige Bürgermeister Bodo Neumann (über 40 Jahre Fahrdienstleiter der Bahn) und Erwin Jark als amtierender Bürgermeister der Gemeinde Hechthausen. Vielen Dank für den informativen Austausch.
Jetzt ist die Politik gefragt
Die Politik muss dieses Thema jetzt weiter voranbringen und sich einsetzen. Sowohl Bundespolitik, Landespolitik, als auch kommunale Gremien. Ein Anfang ist bereits gemacht. Der Kreistag des Landkreises Stade hat sich vor kurzem bereits in einer Resolution einstimmig für einen zweigleisigen Ausbau der Strecke ausgesprochen. Auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cuxhaven halte ich das für ein wichtiges Signal!
Ich bleibe dran!